Wir setzen uns so für unsere Mandanten ein und bringen Ihnen die Wertschätzung entgegen, wie wir es für uns in der Lage des Mandanten wünschen und erwarten würden. Jesus, Gottes Sohn, hat schon in der Bergpredigt die „Goldene Regel“ verkündigt, nachzulesen in der Bibel im Neuen Testament, Matthäus 7 Vers 12, wo er sagte: „Alles nun, was ihr wollt, dass euch die Leute tun sollen, das tut ihnen auch! Das ist das Gesetz und die Propheten.“ Diese „Goldene Regel“ finden Sie in keiner Religion, auch nicht im Islam, Buddhismus oder Hinduismus.
Christenfeindliche Hysterie im „Spiegel“: Fantasievolle Agitation
Der Spiegel titelt mit Trump im Heiligenschein und warnt vor einer christlichen Theokratie in den USA. Der erste Faktenfehler findet sich im ersten Satz, viel besser wird es nicht. Jene Religion, die tatsächlich ein irdisches Gottesreich anstrebt, kritisiert der „Spiegel“ hingegen lieber nicht. Sicherlich aus Gründen.
Am 11. September 2001 wurde evident, welche religiöse Ideologie im 21. Jahrhundert global die machtvollste Gefahr darstellt: der politische Islam. Und dessen Vertreter werden nicht müde, dies immer und immer wieder unter Beweis zu stellen. Mit der gezielten Ermordung missliebiger Personen. Mit Bombenanschlägen und Massakern. Mit Staatsterror gegen die eigene Bevölkerung im Iran. Mit Sadismus gegen Frauen in Afghanistan. Mit Sklaverei und Barbarei. Jeden Tag.
Der Spiegel hat aber nun die wahre Bedrohung ausgemacht: Christen. „Gotteskrieger – wie fanatische Christen die USA übernehmen“, so titelt er.
Mit dieser Sorge ist der Spiegel nicht allein. „Experten“ wie Annika Brockschmidt und Elmar Theveßen verbreiten in Deutschland seit Jahren ein Amerika-Bild, das nicht in der Lage ist, zu verstehen oder zu vermitteln, dass „One nation under God“ tatsächlich etwas bedeuten könnte.
Verzerrte Darstellung des Christentums
International wird die Angst vor dem Christentum seit Jahrzehnten befeuert. Zum Beispiel durch Romane wie „The Handmaid’s Tale“ – ein Werk, das die Dystopie einer Gesellschaft beschwört, die Frauen entrechtet und als Sexsklavinnen und Gebärmaschinen benutzt, legitimiert durch pervertierte Interpretation von Bibelpassagen.
Dass die Zustände, die Margaret Atwood da beschreibt, tatsächlich existieren, und zwar im islamischen Kulturraum – es ist übrigens nicht weit hergeholt, den Islam teilweise als Fehlinterpretation jüdischer und christlicher Lehren zu betrachten –, und dass es nicht Christen sind, die derzeit in Europa die Frau zum Inkubator herabwürdigen, entgeht den Christenfeinden, die gar nicht gegen das Christentum agitieren, sondern gegen eine Fantasiereligion, die sie in einer Mischung aus Kolportage, Leyenda Negra und Projektion selbst kreiert haben.
Mit Donald Trump und seinem Vizepräsidenten JD Vance hat die antichristliche Hysterie ein neues Ventil gefunden. Im ÖRR wird Vance gar zu einem potenziellen künftigen „König von Amerika“ gekrönt, Herr einer katholischen Monarchie. Mit solchen ist Europa übrigens übersät, ohne dass dies als besonders repressiv oder dystopisch wahrgenommen würde.
Religiöses Grundwissen: Fehlanzeige
Mit Expertise hat man es unter säkularen Religionskritikern nicht so. Jörg Schindler, der angeblich aus Washington und Idaho „berichtet“, hat so wenig Ahnung, dass er gleich im ersten Satz seines Artikels den evangelikalen Gottesdienst, den er beschreibt, als „Messe“ bezeichnet – also als jene katholische liturgische Handlung, die von vielen Protestanten abgelehnt, und von bestimmten evangelikalen und baptistischen Strömungen geradezu gehasst wird.
Aber da im westeuropäischen Raum eben die katholische Kirche mit Macht assoziiert wird – auch das ein Narrativ, das vor allem von historischer Ahnungslosigkeit und Einfalt zeugt –, muss es auch katholische Terminologie geben, sonst wirkt das Gespenst nicht so bedrohlich.
Hysterie statt fundierter Auseinandersetzung
Evangelikaler Protestantismus birgt tatsächlich einige Probleme – nicht zuletzt, dass er dazu tendiert, sich als Buchreligion zu verstehen und damit genau den Fehler zu imitieren, der bereits dem Islam innewohnt. In der Verschmelzung mit nationalistischen und rassistischen Weltanschauungen dient er als religiöse Legitimierung. In Deutschland ist es weitgehend unbekannt, aber neben Schwarzen und Juden galten auch Katholiken als Ziel des Ku-Klux-Klan, und ähnlich wie in Deutschland während des Kulturkampfes wurde auch in den USA unterstellt, dass der Katholik aufgrund seiner ultramontanen bzw. hier eher transkontinentalen Bindung an Rom und den Papst kein loyaler Staatsbürger sein könne; katholische Immigranten wie Iren und Italiener waren mit Diskriminierung konfrontiert.
Dass Trump sich die Religiosität der Amerikaner zu Nutze machen will, ist ebenfalls kaum verwunderlich. Bloß: Nur, wer Christentum als ideologische Fiktion betrachtet, und nicht begreift, dass dahinter vor allem Glaube steht, also ein festes Vertrauen auf ewige Zusagen, kann übersehen, dass gerade dem Christentum selbstheilende und selbstkritische Kräfte innewohnen, wie sie keiner anderen Weltanschauung eigen sind. Welche Bewegung könnte eine derartige intrinsische Reformbereitschaft vorweisen, die seit 2000 Jahren hinterfragt, kritisiert, korrigiert, intern leidenschaftlich streitet, und zwar egal, ob unter Verfolgung oder als Hegemon.
Da integral zum christlichen Verständnis gehört, dass das Gottesreich „nicht von dieser Welt“ ist, können Ansätze, ein solches in der Welt errichten zu wollen, nicht auf Basis des Christentums gelingen und würden eher früher als später ihren antichristlichen Charakter offenbaren, was dann wiederum unter Christen selbst zur Abwehr dieser Versuche führt. Als historischer Beleg dafür möge ein Hinweis auf das gescheiterte Täuferreich in Münster ausreichen.
Religionskritik – Da fehlt doch was?
Allerdings geht man in der deutschen Berichterstattung den einfachen Weg: Statt komplexe und spannende Sachverhalte zu beleuchten und zu vermitteln, wird die eigene intolerante Haltung auf „das“ Christentum übertragen. Mit extremen evangelikalen Randerscheinungen kann man bequem alles abräumen, was sich zu Jesus Christus bekennt.
Unter den Tisch fällt, dass die USA generell religiös offener sind. Normal praktizierte Religiosität gerät in den Ruch des Fanatismus, die Ausnahme religiösen Extremismus’ wird zur Regel erklärt.
Das ist nicht nur unwahrhaftig und ungerecht, es wirkt noch einmal infamer, wenn man wahrnimmt, wie in Bezug auf den Islam das glatte Gegenteil geschieht. Trotz kontinuierlicher und ungenierter Demonstration von Intoleranz und Gewaltbereitschaft werden diese Eigenarten als Ausnahmen gekennzeichnet werden – wenn möglich als psychisch induziert, so als hätte das alles mit der entsprechenden Religion nicht das Geringste zu tun.
Das kommt nicht von ungefähr. Wer den Islam kritisiert, lebt gefährlich. Kritik am Christentum dagegen ist wohlfeil. Im weltweiten Kontext trifft man damit vor allem Menschen, die ohnehin unter Verfolgung leiden, und auch üble Verleumdung zieht gewöhnlich keinerlei Konsequenzen nach sich.
Säkularer Materialismus trägt nicht
Dämonisierung des Christentums, Exkulpierung des Islam. Das ist das verzweifelte Aufbegehren einer säkularen Ideologie, die erkennen muss, dass ihr die Felle davonschwimmen.
Die Aufklärung hat sich nicht nur selbst überlebt, sie hat sich selbst gefressen. Was heute als ihr Erbe gepriesen wird, hat selbst mit den kühnsten Gedanken der Aufklärer nichts mehr zu tun. Die Autonomie des Menschen ist als Illusion enttarnt, der Mensch ist weder der absolute Herr der Weltordnung noch der Schöpfung, noch seiner selbst. Alle Versuche, das Gegenteil zu beweisen, führen zu menschen- und lebensfeindlichen Zuständen, machen den Menschen zum Knecht irrationaler Ängste.
Der Atheismus, der sich lange Zeit als Gipfel der Ratio inszenierte, kann seine intellektuellen Defizite nicht mehr mit polternd-arrogantem Auftreten verbergen.
Der Mangel an tragfähigen und sinnstiftenden Antworten, unter dem säkulare Ersatzreligionen und Weltanschauungen leiden, wird insbesondere angesichts des Vordringens des Islam immer spürbarer. Dessen Attraktivität besteht darin, die Überforderung durch absolute Freiheit mit absoluter Unfreiheit zu beantworten – ein Joch, das auch in Europa immer mehr Menschen als erstrebenswerter erscheint als die Wurzel- und Ziellosigkeit, die sie sich selbst aufgebürdet haben.
Säkulare wollen die Unfreiheit Islam nicht. Aber sie weigern sich – noch – anzuerkennen, dass gegen diese Ideologie nur die gebundene, die vernunftgemäß eingehegte Freiheit des Christentums ein tragfähiges Bollwerk wäre. Sie wollen daran festhalten, dass es Kultur ohne Bezug zur Transzendenz geben könne – was bereits das Wort Kultur als Irrtum entlarvt, bezieht es sich doch nicht zufällig auf den „Kult“.
Von beiden Seiten in die Zange genommen, erkennen sie im Christentum die größere Gefahr für ihren Lebensstil – nicht zu Unrecht. Und erklären der einzigen Weltanschauung, die dem Islam tatsächlich Einhalt gebieten könnte, den Krieg, diskreditieren ihre Glaubenssätze als rechtsextrem und entziehen sich der Herausforderung, sich argumentativ gegenüber dem christlichen Weltbild behaupten zu müssen.
Rechristianisierung der Gesellschaft bedeutet nicht Politisierung des Christentums
Fatalerweise unterwerfen sich auch Christen diesem Narrativ. Und das nicht aus unehrenhaften Motiven. Der Schutz des christlichen Glaubens vor Instrumentalisierung durch Politik ist ein wichtiges Anliegen. Christen wissen, dass ihr Glaube missbraucht werden kann, und dass Fragmente herausgelöst werden können, um politische Ideologien zu legitimieren.
Dagegen aber hilft nicht, christenfeindliche Dummheiten, wie sie der Spiegel aufs Titelbild bringt, zu tolerieren oder die Sprengkraft des christlichen Glaubens durch ängstliche Vorsicht lahmzulegen. Christen sollten sich trauen, einzufordern, das christliche Bekenntnis wieder als Grundlage der westlichen Gesellschaft zu implementieren. Und zwar in seiner Gesamtheit, weder als politische Ideologie noch als opportune diffuse „christliche Werte“.
Ohne diese Basis muss der Westen zerfallen. Inklusive seiner bürgerlichen Freiheiten und seiner von Toleranz geprägten Pluralität. Eigenschaften, deren größte Bedrohung in den Augen des Spiegel von der Religion ausgeht, ohne die sie nicht einmal denkbar wären.
Link: tichyseinblick.de/feuilleton/medien/christenfeindliche-hysterie-im-spiegel
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